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Der Wohnungsbedarf steigt weiter

Eine berechtigte Frage, die man mit dem gesunden Menschenverstand stellen darf, lautet: Warum gibt es ausgerechnet inmitten der Corona-Krise keine Delle bei den Immobilienpreisen? Es läge doch auf der Hand, dass die Unsicherheit rund um einen sicheren Arbeitsplatz zur Zurückhaltung bei einer Immobilieninvestition führt. Der Käufer weiß nicht, ob er morgen noch seinen Kredit bedienen kann, der Verkäufer erwartet eventuell sinkende Preise. Nichts von alledem ist bisher eingetreten. Ganz im Gegenteil: Trotz Corona-Krise freuen sich Haus- und Wohnungseigentümer im Durchschnitt über einen erneuten Wertzuwachs. Im Bundesdurchschnitt liegt der Preis für ein eher im mittleren Bereich ausgestattetes Einfamilienhaus inzwischen bei deutlich über 400.000 Euro. Die Unterschiede sind natürlich gewaltig, weil es in den großen Städten nur wenig vermartkbare Angebote gibt. Das ist in dem extrem teuren München nicht anders als in Stuttgart oder Frankfurt. Hier gibt es eine Tendenz zum Kauf von kleineren Eigentumswohnungen, denn ein Quadratmeterpreis von bis zu 12 000 Euro für eine Neubauwohnung zwingt zur Effizienz beim Wohnen. Warum steigt in Deutschland der Wohnungsbedarf, wenn die Bevölkerungszahl eher sinkt? Eine Studie (2019) der Universität Freiburg von Prof. Bernd Raffelhüschen und Roman Witkowski im Auftrag der Schwäbisch Hall-Stiftung zeigt: Die Zahl sowohl der Ausbildungs- als auch der Rentnerhaushalte nimmt zu. Junge Leute verlassen nach Schulabschluss ihr Elternhaus zu Studien- oder Aus¬bildungszwecken und wechseln dafür oft in eine so genannte Schwarmstadt mit mindestens einer Hochschule. Auch der Berufsstart führt meist zur Gründung eines kleinen eigenen Haushalts. Hinzu kommt: Im Rentenalter wohnen mehr ältere Menschen länger allein als früher – und dieser Trend hält weiter an. Beide Bevölkerungsgruppen tragen also dazu bei, dass die Haushalte zwar kleiner, aber auch mehr werden. Fazit: Diese Stabilität in Krisenzeiten ist natürlich auch den chinesischen Immobilieninvestoren nicht entgangen. Die oben genannten Punkte sprechen weiterhin für durchaus lohnenswerte Investitionen in deutschen Wohnraum. Deutschland ist und bleibt, gerade für Nicht-EU-Bürger einer der attraktivsten Märkte im Immobiliensektor. In China gilt eine eigene Immobilie als sehr sichere Anlagemethode für die Zukunft und hat daher einen enorm hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Und was stützt diesen Sicherheitsgedanken mehr als eine stabile Preisentwicklung trotz Corona-Krise?

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